Semesterabkneipe

Alter Tradition folgend rief unser Senior auch in diesem Semester seine Aktiven zusammen, um sich zum Ende seiner Amtszeit noch ein letztes Mal austoben zu können, bevor er das Zepter an seinen erst wenige Tage zuvor bestimmten Nachfolger weiterreicht.

Seinem Ruf folgten die Bundesbrüder in diesem Semester nur mäßig. Schon dem langen Semester überdrüssig geworden, fanden sich nur eine Handvoll Aktive zur Semesterabkneipe auf dem Haus ein. Wir durften uns aber am Eintreffen einiger Alter Herren erfreuen, die unsere Anzahl nahezu verdoppelten.

Ernüchtert über die magere Teilnahme, aber keineswegs mit der Absicht nüchtern zu bleiben, startete dann unser Senior den offiziellen Teil. Über bekannte Abläufe, geliebte Rituale und eine wie immer nur in Bruchteilen in Erinnerung bleibende Rede, leitete er uns durch die Kneipe; nicht müde werdend uns immer aufs Neue zum Anstimmen studentischer Lieder zu bewegen. Doch der offizielle Teil jeder Kneipe kann nicht ewig währen. Mit den besten Wünschen für das kommende Semester legte unser Senior die Leitung des inoffiziellen Teils in die Hände des designierten Seniors.

Doch bevor dieser zum Werk schreiten durfte, ließ es sich der Fuxmajor nicht nehmen – in Ermangelung von Füxen – das Messer selbst in die Hand zu nehmen und servierte zur allgemeinen Stärkung belegte Brötchenhälften.

Es folgte der Inoffiz; dem offiziellen Teil natürlich in nichts nachstehend an donnernden Gesängen und frohen Gesprächen, außerdem beflügelt durch so manche köstliche Biermimik und Geschichte aus alter oder auch mal noch nicht so alter Zeit.

Doch alles hat ein Ende. Dies musste dann auch unser designierter Senior feststellen, als er nach Erschallen der Fakultätsstrophen den Inoffiz unter den Tisch schlug.

Wiederum war die Abkneipe eine willkommene Gelegenheit noch einmal feierlich zusammenzukommen, bevor es für die einen heißt, Vorbereitungen für die Heimfahrt über die Semesterferien zu treffen, und die anderen lange Tage im grauen Lernkeller verschwinden sollten.